Die Augen haben es im Winter nicht leicht: der ständige Wechsel von Kälte und Wärme, Licht und Dunkel, trockener Heizungsluft und greller Wintersonne setzt den Augen zu. Während der kurzen dunklen Tage verbringen wir viel Zeit in warmen, trockenen Räumen. Andererseits müssen sich die Augen auf kalte Außenluft, helle Wintersonne, UV-Strahlung und Schnee einstellen. Viele Berufstätige verlassen das Haus im Dunkeln, arbeiten den ganzen Tag bei künstlichem Licht und kommen erst nach Sonnenuntergang wieder nach Hause. Das hebt nicht gerade die Stimmung.
Bei natürlichem Tageslicht wird Serotonin gebildet. Es weckt den Körper auf und sorgt für gute Stimmung. Bei Dunkelheit wird dagegen Melatonin gebildet. Das macht müde und fördert den Schlaf. Im Winter kommt es schnell zum Lichtdefizit und die Stimmung kann ins Depressive kippen. Sonnenlicht regt außerdem die Vitamin D Bildung an. Vitamin D ist u.a. wichtig für die Knochenfestigkeit.
Frostige Winterluft, kalter Wind und warme Raumluft trocknen die Augen aus. Das sog. „Office-Eye-Syndrom“ ist im Winter besonders ausgeprägt. Dabei kommt es bei langer Schreibtisch- und Bildschirmarbeit bei künstlichem Licht und in klimatisierten Räumen zu Augen- und Sehstörungen. Vor allem Kontaktlinsenträger leiden im Winter besonders unter trockener Raumluft.
Wer aus dem hellem Büro schnell nach Hause will, sollte vorsichtig sein. Die Augen brauchen Zeit um sich auf Dunkelheit umzustellen. Ist das Sehen auf Hell und Farbe eingestellt, werden Kontraste im Dunkeln schwer erkannt. Vor allem ältere Menschen sollten sich Zeit lassen oder bei Tageslicht fahren. Bei manchen Menschen entsteht bei langer Naharbeit eine künstliche Kurzsichtigkeit. Diese Phänomen verschwindet nach einiger Zeit, ist jedoch im Winter stärker ausgeprägt und kann die Sicht beim Autofahren behindern.
Wer bei Dunkelheit und Dämmerung anhaltende Sehprobleme hat oder besonders blendempfindlich ist, sollte seine Augen untersuchen lassen
80 % der gemeldeten Skiunfälle gehen auf unzureichende Wahrnehmung zurück. Wer denkt, “die Abfahrt sehe ich auch ohne Brille” der täuscht sich. Geschwindigkeit, wechselndes Licht zwischen heller Piste und schattigem Wald erfordern Konzentration auf die Strecke, gute Wahrnehmung des Umfeldes und schnelle Reaktion. Und schließlich ist Wintersport mit gutem Sehen nicht nur sicherer sondern macht vor allem auch mehr Freude.